1978.

[1886] Höre zu Josua, du Hoherpriester! du und deine freunde, die vor dir wohnen: denn sie sind lauten wunder.

Zach. 3,8.


Aria.


Das creuz hat grössre wunder, als man noch weiß itzunder: so daß vons Lammes ehre noch viel zu sagen wäre.


Recit.


Die hügel unsers gnaden-bergs, die säulen unsers tempel-werks, die mütterlein, die Ältsten der Gemein, die bürgermeister in der stadt, die heil zu ihren mauren[1886] hat, die prediger der leidens-worte, die täublein in der wunden-horte, die märterer und die bekenner, die heilgen vice-männer des einigen und wahren manns, die dolmetscher der sprache Canaans, die treuen diaconen, wie sie so vor dir wohnen, die selgen kinder-väter, das heilge chor der beter, die schwarz und gelbe ältesten, wo's heiß ist, wo's am kältesten, die kirch der Mahikaner, die River-Indianer, Bussales, Cariols, das wilde heer des Norder-Pols, Malatten, Malabaren, die Hottentotten-rotten, die das blut verstehn, die ganze sündige Gemein, die man so sieht itzunder (das wun den-fischelein) was ist sie? seht nur unter sie hinein; ach! Gottes närrelein1 und wunder.


Chor.


Die wunder sind beym kirchlein nicht im streite, was dir das gröste lob bey ihm bereite. Es weint dir doch vor den verwandten füssen für nichts so frölich vor als für dein büssen.

Fußnoten

1 1. Cor. 1. Matth. 11.


Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1886-1887.
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