Art. 21.

[1929] 1.

Was etwa den dienst anbetrifft, den man den Heilgen hat gestift, so lehret man bey uns gar wohl, daß man der Heilgen denken soll;

2.

Auf daß es unsern glauben stärkt, was wir an ihnen angemerkt, wie sich die gnad an sie gemacht, wie sie der glaube durchgebracht;

3.

Dazu daß man in dem beruff, dazu einen der Heilend schuff, ihrem vorbild bis diesen tag selig und göttlich folgen mag.

4.

Daß man sie aber angebet't, oder um hülfe angeredt, da sagt die Bibel nicht davon, die weist nur Einen gnaden-thron;

5.

Es ist ein einger mittler noth zwischen dem menschen und zwischen Gott, dazu ist Christus angestellt, der einige Heiland der welt.

6.

Der ist Hoherpriester allein und fürsprecher beym Vater sein; der hat alleine zugesagt, daß er hören will, wenn man klagt.

7.

Das ist der höchste gottesdienst, daß man dich, der du uns versühnst, anbet' und such in seiner noth,


Chor.


Herr Jesu Christ, wahr't mensch und Gott!

8.

Johannes hat verkündiget, daß ob ja iemand sündiget, daß denn beym Vater Jesus Christ und das wort zu reden da ist.


Gebet.


Dank' sey dem Evangelio! Wenn ich bete, so sprech ich so: Lieber Vater! was ich da mach, das ist dein's Sohnes seine sach.

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1929.
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