Art. 3.

[1919] 1.

Ich glaub, daß Gott der Herr der Sohn ein mensch geworden ist so frohn, geboren aus der reinen magd, ders Gabriel hat angesagt.

2.

Ich glaube, daß die zwey naturn, die eingeborn' und angeborn', weil sie unzertrennlich vereint, eine person, ein Christus seynd.

3.

Der ist wahr mensch und wahrer Gott, geborn ein kindlein ohne spott, gelitten und gecreuziget, gestorben und beerdiget.

4.

Daß er ein opfer werden möcht, sowol für die erb-sünde schlecht, als für alle wirkliche sünd, und Gottes seinen zorn versühnt.

5.

Auch, daß derselbe Christus frey zur höll hinabgestiegen sey, am dritten tage wohl bekant vom tode wahrlich auferstand.

6.

Und daß er drauf gen himmel kam, sein'n sitz zur rechten Gottes nahm, daß er die ganze creatur ewig beherrsche und regier;

7.

Daß er alles, was gläubig heißt, durch seinen lieben Heilgen Geist selbst heilige und reine mach, stärk und tröst. Das ist seine sach.

8.

Daß er ihnen leben und heil, gaben und güter gnug austheil; und wieder der sünde ihren trutz sie nehm in seinen schirm und schutz.

9.

Daß derselbe Herr Christus fromm endlich öffentlich wiederkomm, zu richten lebendig' und todt'.


Gebet.


Amen! walts lieber Herze Gott.

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1919.
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