Art. 6.

[1920] 1.

Ich glaube, daß der glaub, was gläubt, zu guten früchten und werken treibt, daß es zu Gotts gebot allerley um Gottes willen willig sey.

2.

Beym guts thun aber ist zu schaun, daß wir ja nicht darauf vertraun, als etwas, das gnade verdient, oder vergebung unsrer sünd.

3.

Weil wir ums Heilands willn empfahn gerechtigkeit, und was wir han, sind untüchtge knecht, wie er sagt, wenn wir das alles recht gemacht.

4.

Die Väter lehrn einhelliglich, und Ambrosius sonderlich, daß es von Gott beschlossen ist, wenn du gläubig an Christum bist,

5.

Daß du alsdann sollst selig seyn, und zwar durch den glauben allein; ohn eigne werke und verdienst vergebung der sünden gewinnst.


Gebet.


Herzlich gern, lieber Herre Gott' gib gnad zu dem leichten gebot, ein gut und selig kind zu seyn; lohns wollen wir uns gern verzeihn.

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1920.
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