2115.

[1989] Mel. Jesus Christus blik dich an.


1.

Komm herab, Gott Heilger Geist! mache alle häuser, und die herzen allerseits, auf das gute weiser.

2.

Was du bisdaher gethan an den ledgen chören, thue auch an frau und mann, deiner eh zu ehren.

3.

Der den ehstand inventirt, wolle das gedeyhen, daß man ihn dort göttlich führt, wie bey uns, verleyhen.

4.

Iedes, das man dort so braucht, krige doch dein siegel, mit dem Geist, der auf uns raucht von dem ewgen hügel.

5.

Laß in ihrem angesicht Jesu licht erscheinen, daß sich alles darnach richt in den chor-gemeinen.

6.

Bis du, der den hirten-stab dort hast wieder funden, krigest deine ganze haab und lohn für die wunden.

7.

Gib uns einen löwen-muth bey dem lammes-sinne so gehn alle dinge gut draussen und auch drinne.

8.

Lege deine rechte hand mit dem nägel-loche auf die leute deiner hand, unter deinem joche,

9.

Daß sie nicht allein für sich gute sachen machen, sondern alles lediglich als des Lammes sachen.

10.

Thue du mit deinem Geist, deines Vaters zwekken all's zum vortheil, wie du weist, an den kleinsten ekken.

11.

Laß uns in gemeinschaft stehn in genad und segen, und als deine engel gehn alles durchzufegen.

12.

Laß uns keine noth noch last allzu sehr erschrekken, und was du befohlen hast, das laß auch fein flekken,

13.

Daß wir an dem kirchen-tag, wenn wir so vernommen, was du thust an Huth und Haag, grossen trost bekommen.

14.

Und uns dir mit dankbarkeit für so vielen segen, Lamm! als deine kirchen-leut vor die füsse legen:

15.

Daß das sabbaths-liebes-mahl, nach dem kirch-gebrauche, von der kraft der gnaden-wahl in die höhe rauche;

16.

Daß das gastmahl, welches wir an der Lamms-brust haben, sich vermehre für und für an mägden und knaben.

17.

Kurz, dieselbe priester hand, die uns immer segnet, heb sich über ort und land, wo man ihr begegnet.[1989]

18.

Wenn wir in der künftgen zeit etwas machen wollen, das wir dir zur herzens-freud unternehmen sollen,

19.

So erreg, um Gottes willn, tempel, pfost und schwellen, wenn du kommst die hände fülln, Mutter! den gesellen.

20.

Mache uns so klein gesinnt in den grossen sachen, als ob etwa so ein kind solte grübgen machen.

21.

Führe durch die kleinigkeit (denn wir sind auch kleine) alles aus zu deiner freud, (Erb-herr der Gemeine!

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1989-1990.
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