Ammoniaksalz

[177] Ammoniaksalz, in der Landwirtschaft schlechtweg so genannt, ist immer schwefelsaures Ammoniak und nächst dem Chilisalpeter das wichtigste der käuflichen Stickstoffdüngemittel.

Es wird aus der Steinkohle als Nebenprodukt bei der Leuchtgasfabrikation und ferner auch bei dem Betriebe der Kokereien und Hochöfen gewonnen. Neuerdings sind Versuche gemacht, auch aus dem Seeschlick und aus dem Torf Ammoniak darzustellen. Das sich bei der trockenen Destillation der Steinkohle bildende Ammoniak wird in Schwefelsäure aufgefangen und kristallisiert dann beim Eindampfen als schwefelsaures Ammonium heraus. Die Wirkung seines Stickstoffs ist nach Paul Wagner gleich 90, wenn man die des Chilisalpeters gleich 100 setzt, während die des organischen Stickstoffs nur 65 ist. Die Einfuhr in Deutschland betrug 1903 : 351680 Meterzentner, die Ausfuhr 55916 dz; die Gesamtherstellung an schwefelsaurem Ammoniak im Jahre 1903 ist folgende: Deutschland 140000 t, England 234000 t, Frankreich 52000 t, Belgien und Holland 35000 t, Oesterreich, Rußland und Spanien 45000 t, Vereinigte Staaten 70000 t. Die Jahresproduktion stellt sich demnach auf 576000 t.


Literatur: Wagner, Paul, Die Stickstoffdüngung der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen, Berlin 1892; Arbeiten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Heft 80.

Weitz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 177.
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