Anhydrit

[199] Anhydrit (Karstenit, Muriacit), ein Kalksulfat = CaSO4 (41,2% Kalkerde, 58,8% Schwefelsäure), kristallisiert rhombisch, aber sehr festen und in kleinen Formen; meist derb und kristallin; farblos oder rot, blau, grau; glas- und fettglänzend. Härte = 3 (härter als Gips), spez. Gew. 2,8–3. Schmilzt schwer und wird von Säuren wenig angegriffen, in konzentrierter Schwefelsäure vollkommen löslich, von kohlensauren Alkalien zerlegbar, nimmt aber langsam und allmählich Wasser auf, vergrößert dabei sein Volumen um etwa 60% und geht in Gips über. Diese Eigenschaft hindert seine technische Verwendung vielfach. Mit Gips und Kochsalz in den Salzlagern des Zechsteins und Muschelkalkes vorkommend. Der bei Vulpino (Bergamo in Oberitalien) gefundene graubraune Anhydrit (Vulpinit) eignet sich zu Bildhauerzwecken, Herstellung von Tischplatten u.s.w. (Marmor bardiglio di Bergamo). Er ist sonst ein Hauptbestandteil der Salzlager und der Abraumsalze.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 199.
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