Aufdeckarbeit

[351] Aufdeckarbeit, im Bergbau, diejenige besondere Art des Tagebaues, bei der die Gebirgsmassen, welche die Lagerstätte bedecken (Deckgebirge), zunächst entfernt werden, um den Abbau durch Tagebau führen zu können.

Namentlich von der Natur der Lagerstätte und der Mächtigkeit des Deckgebirges hängt es ab, ob Aufdeckarbeit oder Abbau durch Grubenbetrieb lohnender ist. Dabei ist zu berücksichtigen, daß bei der Aufdeckarbeit die Lagerstätte vollständig gewonnen werden kann, daß aber größere Massen zu bewegen sind, daß der Grubenbetrieb dagegen mit zum Teil sehr beträchtlichen Abbauverlusten rechnen muß. Beim Braunkohlenbergbau z.B. pflegt man, falls Handarbeit angewendet wird, noch abzudecken, wenn die Mächtigkeit des Deckgebirges gleich der Mächtigkeit des Flötzes ist; bei Verwendung von Trockenbaggern (s. Bagger) kann die Mächtigkeit des Deckgebirges noch bedeutender sein.

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 351.
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