Aufkadung

[353] Aufkadung, vorübergehende Erhöhung der Deichkappe bei steigendem Wasser (namentlich bei Eisstopfungen).

Sie erfolgt mit Baustoffen, die sofort zur Hand sind oder leicht beschafft werden können; selten durch Boden allein, meistens durch Bretter in Verbindung mit Erde, Miß oder Sandsäcken (vgl. Fig. 1 und 2). Die Befestigung der in einer oder in zwei Reihen verwendeten, mit Außen- oder Zwischendichtung versehenen Bretter erfolgt durch gegenüberstehende, mit Bindeweiden verbundene Pfähle in etwa 1,5 m Abstand. – Statt der Bretter benutzt man auch wohl Faschinen in Bunden oder in der Form gedrehter Würfle, die gleichfalls durch eingeschlagene, jedoch schrägstehende Pfähle befestigt und durch Boden gedichtet werden. Die Höhe der Aufkadung beträgt meistens 0,3–0,5, selten über 1 m, der Abstand der beiden Bretterreihen in der Regel 0,6 m. Ist die Deichkappe gefroren, so können statt der dann schwer einzutreibenden Pfähle auch Steine von entsprechendem Gewicht verwendet werden; die Dichtung erfolgt in diesem Falle vorzugsweise durch Dünger.

Frühling.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 353.
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