Balje [1]

[502] Balje. Das Außentief (oder Außensieltief) behält, sofern es nicht beständig eine größere Wassermenge führt, nur auf der Strecke vom Siel bis zum Watt den[502] Charakter eines geschlossenen Wasserlaufs. Sobald es das Watt erreicht, tritt infolge der Schlickablagerung – welche auch das eigentliche Außentief in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und durch wiederholte Räumungen beseitigt werden muß – eine Verästelung des Wasserlaufs ein. Die größeren Verzweigungen werden Baljen, die kleineren Priele genannt.

Für neu anzulegende Siele ist es wichtig, eine solche Stelle auszuwählen, an welcher auf ein Offenhalten der Baljen durch die Strömungen im Watt zu rechnen ist. Ist die Baustelle durch andere Bedingungen festgelegt, so muß das Außensiel durch eine längere Leitung einer geeigneten Balje zugeführt oder an ein andres größeres Außentief angeschlossen werden.

Frühling.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 502-503.
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