Baumschule

[589] Baumschule, Grundstück, auf dem Holzpflanzen zum späteren Versetzen gezogen werden. Man unterscheidet: Samen- (Saat-), Pflanz- (Versetz-), Reben-, Obst-, Wald- und Zier-(Edel-) Baumschulen.

Die Baumschule muß eine freie, sonnige, luftige, gegen Nord und Ost geschützte Lage und einen tiefen, weder zu mageren noch zu fruchtbaren Boden haben, damit sich die Bäume ausreichend kräftig entwickeln können, ohne für ihr späteres Gedeihen außerhalb der Baumschule zu sehr verwöhnt zu werden. Bei rationellem Betrieb ist Wechselwirtschaft durchaus erforderlich. Nach jedesmaligem Aufräumen einer Abteilung muß gedüngt und rigolt werden. Letzteres geschieht bei jeder folgenden Abteilung um je 10–15% tiefer, bis zu einer Tiefe von höchstens 4 m, in welchem Falle die Baumschule nicht mehr weiter zu betreiben ist. Bei der Saatschule ist das Rigolen kaum nötig.


Literatur: Lucas, Vollständiges Handbuch der Obstkultur, 2. Aufl., Stuttgart 1887; Gaucher, Handbuch der Obstkultur, Berlin 1888; Fürst, Die Pflanzenzucht im Walde, Berlin 1882; Jäger und Benary, Die Erziehung der Pflanzen aus Samen, Leipzig 1887.

Wrobel.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 589.
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