Bronzetinktur

[313] Bronzetinktur, Bronze in Suspension haltende Flüssigkeit, auch unter dem Namen »flüssiges Gold« zum Bronzieren von Gegenständen jedweder Art aus beliebigem Material bekannt.

Gute Bronzetinkturen dürfen auch bei langer Aufbewahrung sich nicht grün färben (infolge Oxydation der aus Kupferlegierungen bestehenden Bronzen) und auch die Bronze nicht klumpig oder hart und zähe werden lassen. Gewöhnliche Harzlösungen lassen sich als Bronzetinkturen nicht verwenden, weil die Harze als saure Körper die Bronze in kürzester Zeit oxydieren und die Lösung sich grün färbt. Um säurefreie, nicht oxydierende Bronzetinkturen herzustellen, schmilzt man die Harze (Dammar, Elemi, Kopal u.s.w.) mit einem Alkali zusammen und löst die Schmelze nach dem Erkalten und Pulverisieren in Benzin. Die Lösung wird dann filtriert und im Verhältnis von 2 Gewichtsteilen mit 1 Gewichtsteil des Verdünnungsmittels gemischt Auch Pyroxylinlösungen, ferner helle Sikkative, Mischungen von hellem Kopallack mit Terpentinöl dienen demselben Zweck.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 313.
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