Bunsenbrenner

[393] Bunsenbrenner. Das von Bunsen eingeführte Prinzip der Gasfeuerung besteht darin, daß gleichzeitig mit der Gaszuführung eine wenn auch nicht für die vollkommene Verbrennung des betreffenden Gases ausreichende Luftmenge zugeführt wird. Die nach diesem Prinzip konstruierten Gasbrenner heißen »Bunsenbrenner« und finden, vielfach auch in teilweise abgeänderter Form, weitergehende Anwendung. (So wird z.B. auch der Glühstrumpf des Auerlichtes durch einen Bunsenbrenner ins Glühen gebracht.)

Die einfachste Form besteht in der Hauptlache aus zwei Teilen, einem Sockel und dem Brennerrohr. Der Sockel ist so durchbohrt, daß das Gas in der Mitte desselben aus einer kleinen mit einer Oeffnung versehenen Spitze auszuströmen vermag; wird es entzündet, so brennt es mit leuchtender (rußender) Flamme. Wird aber über diese kleine Spitze das unten mit zwei sich gegenüberliegenden Oeffnungen versehene Brennerrohr gesteckt, so findet durch diese Oeffnungen ein starker Luftzutritt statt, so daß, wenn das dem Brenner entströmende Gas entzündet wird, das letztere mit blauer, nicht leuchtender, sehr heißer Flamme verbrennt. Die Luftzuführung liegt tiefer als die Oeffnung, aus der das Gas austritt, und ist so reguliert, daß ungefähr fünfmal mehr Luft zugeführt wird, als in derselben Zeit Gas ausströmt.

Mezger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 393.
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