Carnallit

[424] Carnallit, natürliches wasserhaltiges Chlormagnesiumkalium Cl3MgK + 6H2O (26,8% KCl, 34,2% MgCl2, 39,0% H2O) nebst wenig NaCl; kristallisiert rhombisch; meist derb und großkörnig; in reinem Zustand farblos, sonst grau oder durch Eisenglanzschüppchen rot gefärbt; durchscheinend bis durchsichtig; Bruch muschelig. Härte 1–2, spez. Gew. 1,6.

Schmilzt vor dem Lötrohr leicht; zerfließt an der Luft; löst sich leicht in Wasser, indem er sich in Chlorkalium und Chlormagnesium zersetzt. Bildet einen Hauptbestandteil der sogenannten Kalisalze (Staßfurt, Leopoldshall bei Magdeburg, Kalusz in Galizien), wird in großen Mengen gewonnen und als Düngemittel und in der chemischen Industrie (Kalipräparate) verwendet. Aehnlich beschaffen ist der Tachyhydrit, wasserhaltiges Chlormagnesiumcalcium Cl6Mg2Ca + 12H2O (36,8% Cl2Mg, 21,4% Cl2Ca, 41,8% H2O), kristallisiert rhomboedrisch, bildet Knollen in Anhydritlagern, zerfließt sehr leicht an der Luft.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 424.
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