Drängwasser

[15] Drängwasser (Druck-, Kuver-, Qualm- oder Quellwasser), dasjenige Wasser, das sich in eingedeichten Niederungen aus dem Boden hervordrängt, wenn der Wasserstand außerhalb des Dammes längere Zeit höher als das Niveau des Binnengeländes steht.

Es verdankt seine Entstehung dem hydraulischen Druck des Außenwassers und tritt in um so größerer Menge auf, je größer der Höhenunterschied zwischen dem Außen- und Binnenwasserstande ist. Außerdem ist die Menge des Drängwassers durch, die Beschaffenheit des Bodens bedingt; tiefgründige Kies- und Sandböden befördern das Auftreten von Drängwasser, während eine Bedeckung des durchlässigen Unterbodens mit dichteren Alluvionen oder die Zwischenlagerung von Tonschichten im Untergrund dasselbe vermindert oder ganz zurückhält. Tief eingeschnittene Gräben erhöhen die Menge des Drängwassers, indem sie den Widerstand des Bodens gegen das Durchströmen vermindern. Auch verlassene Flußbette wirken derart, wofern sie nicht mit dichten Ablagerungen ausgekleidet sind. Näheres unter Entwässerung des Bodens und Schöpfwerke.

Drach.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 15.
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