Dreifarbenphotographie

[156] Dreifarbenphotographie. – Die Dreifarbenphotographie beruht auf der Zerlegung farbiger Bilder mittels Lichtfiltern in die drei Grundfarben Rotorange, Grün und Blauviolett. Beim Uebereinanderdrucken der nach solchen Dreiteilnegativen hergestellten Druckformen in den komplementären Farben Rot (Krapprot), Gelb (Chromgelb) und Blau (Miloriblau = Berliner Blau) liefert der Dreifarbendruck (Dreifarbenautotypie, -lichtdruck, -heliogravure u.s.w.) sogenannte subtraktive Farbensynthese. Zu diesen älteren Reproduktionstechniken kommt in den letzten Jahren die Dreifarbennetzheliogravure, welche mittels des Rotationstiefdruckes hergestellt wird und schöne Kunstblätter liefert. Die Dreifarbenphotographie wird auch zu additiver Farbensynthese benutzt (Photochromoskop, Vereinigung von Dreifarbendiapositiven in Okularen oder mit Projektion). Hierher gehört das sehr wichtige System der Rasterfarbplatten, obenan die. Lumièresche Autochromplatte. Die Agfa-Farbplatten gehören zu den Farbrasterplatten; sie wurden als Ersatz der Autochromplatten versucht [1]. – Ein neues Dreifarbendruckverfahren ließ die Hess-Ives-Co. in Philadelphia patentieren, bei welchem lösliche Farben von photographischen Farbträgerkopien auf ein einziges, mit einer Gelatineschicht versehenes Bildaufnahmeblatt registerartig aufgebracht werden [2].


Literatur: [1] Photogr. Korresp. 1916, S. 193 u. 323. – [2] Photogr. Rundschau 1919, 5. 46. – Eine sehr gute Uebersicht s. A. Hübl, Die Theorie und Praxis der Farbenphotographie mit Autochromplatten und anderen Rasterfarbplatten, Halle a. S. 1917.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 156.
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