Rotationstiefdruck

[644] Rotationstiefdruck ist die Herstellung von Kupfertiefdrucken mittels Rotationsdruck. Das Verfahren basiert auf dem Kattundruck.

Die Form wird auf eine Walze vertieft geätzt, die Farbe im Ueberschusse eingebracht und durch ein scharf geschliffenes Stahllineal, Rakel, Doktor oder Duktor genannt, die überschüssige Farbe abgestrichen. Es wird eine sogenannte Rasterheliogravüre angewendet, bei welcher ein Kreuz- oder Linienraster in den Grund der Heliogravüre photomechanisch eingeätzt wird, so daß der Rakel an den Linien Führung findet. Aehnliche Verfahren sind der Rembrandt-Intagliodruck von Klič, die Intagliodrucke von Löwy in Wien, der Mezzotintodruck von Bruckmann, A.-G., München, der Heliohochdruck von Meisenbach & Riffarth, Berlin, und der Globusdruck der Deutschen Photogravüre-A.-G., Siegburg. – Von Mertens wurde das Verfahren zur Illustration von Zeitungen (Mertensdruck) verwendet, wobei die Rakelpresse einfach mit der normalen Rotationspresse zusammengestellt wird. Nebenstehende Figur zeigt das Schema der Maschine von Mertens; d nimmt die Farbe aus dem Farbkasten, b ist die vertiefte Form, f die Rakel, c der Druckzylinder, a die Papierbahn, i, g, h das Zeitungstextdruckwerk, k, l, m das Triebwerk.

v. Schrott.

Rotationstiefdruck
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 644.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: