Elektroskop

[426] Elektroskop, ein Apparat zum Erkennen schwacher elektrischer Ladungen.

Das Goldblattelektroskop hat als Hauptbestandteil zwei nebeneinander hängende Streifen aus Blattgold an einem kleinen isolierten Konduktor; geladen divergieren sie, und ihre Divergenz nimmt zu oder ab, je nachdem man dem Knopf des Konduktors einen gleichnamig oder ungleichnamig geladenen Körper nähert Das besonders für luftelektrische Messungen dienende Elektroskop von Exner mit Verbesserungen von Hurmuzescu [1] hat zwei Aluminiumblättchen, deren Divergenz an einer Millimeterteilung gemessen wird und die für den Transport zwischen zwei zusammenschiebbare Messingplatten gefaßt werden. Das Gehäuse besteht aus Metall mit Glasfenstern, die Isolierung aus Bernstein oder aus Dielektrine, einer aus Schwefel, Paraffin und Benzol hergestellten Substanz.

Das Einblattelektroskop von Bohnenberger [2] hat nur ein Streifchen Blattgold zwischen den zwei entgegengesetzt elektrischen Polen einer Zambonischen Säule; geladen neigt es sich gegen den ungleichnamigen Pol.

Weiteres s. den Art. Meßinstrumente, elektrische.


Literatur: [1] Hurmuzescu, Elektrometer u. Elektroskope, Ann. scient. Jassy 3, S. 289–297, 1901; Auszug im Beibl. d. Phys. 25, S. 532 u. 967, 1901. – [2] Winkelmann, Handbuch der Physik, 2. Aufl., Leipzig 1905, 4, S. 59.

Aug. Schmidt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 426.
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