Fahlerz

[571] Fahlerz, Tetraedrit, eine Mineralgruppe, Schwefelverbindungen in erster Linie von Kupfer, dann von Silber, Antimon, Arsen, Eisen, Zink, Quecksilber. Sie enthalten etwa 33–44% Kupfer.

Die einzelnen Arten haben keine bestimmten Mengenverhältnisse, sondern sind wechselnde Mischungen. Die Fahlerze kristallisieren regulär tetraedrisch, sind stahlgrau bis eisenschwarz, stark metallglänzend, haben schwarzen Strich (Arsenfahlerze braunen oder roten Strich), schmelzen leicht unter Entwicklung von Antimon oder Arsendämpfen. Durch Salpetersäure und Kalilauge werden sie zersetzt. Ihre Härte liegt zwischen 3 und 4. Bei der Verwitterung liefern sie vielfach Malachit. Die Fahlerze werden zur Kupferdarstellung, einige auch zur Silbergewinnung verwendet. Man unterscheidet Fahlerz im engeren Sinn oder Kupferfahlerz (Schwarzerz), Schwefelkupfer-Eisen-Zink. Spez. Gew. 5–5,6. Das wichtigste und häufigste Fahlerz. Antimonfahlerz, Schwefelantimon mit Schwefelkupfer, Silberzink und -eisen, meist quecksilberfrei, dunkel. Silberfahlerz (Graugüldigerz, Weißgüldigerz) mit erheblichem Silbergehalt (bis 31%), meist arsenfrei. Spez. Gew. 4,5–5,0. Wird auf Kupfer und Silber verhüttet. Zinkfahlerz, antimon- und silberfrei, mit 9% Zink. Arsenfahlerz, wenig verbreitet, frei von Silber. Strich braun bis rot. Spez. Gew. 4,5–4,9. Antimonfahlerz, Quecksilberfahlerz, beide selten und technisch unwichtig.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 571.
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