Fayenceblau

[653] Fayenceblau, auf dem Gewebe mit Handdruckform oder Walzendruckmaschine aufgetragenes und durch lokale Küpenbildung beseitigtes Indigoblau.[653]

Die topische Reduktion des Indigo, die ihn löslich macht, ihm in die Faser einzudringen und sich durch folgende Oxydation darin festzusetzen gestattet, wurde früher in der Weise bewerkstelligt, daß man das mit einer Mischung von feingepulvertem Indigo und einer Verdickung bedruckte Gewebe nacheinander durch eine Lösung von Kalk, von Eisenvitriol und von Aetznatron nahm und schließlich absäuerte. Die besten Resultate erzielt man mit dem unter dem Namen Glykoseprozeß bekannten Verfahren von Schlieper und Baum in Elberfeld (s. Indigodruck).

R. Möhlau.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 653-654.
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