Ferrotypie

[709] Ferrotypie, das meist nur von den »amerikanischen Schnellphotographen« geübte Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder.

Die Aufnahme erfolgt auf schwarzlackiertes, mit einer Asphaltschicht überzogenes Eisenblech, und zwar meist mittels des nassen Kollodiumverfahrens; jodhaltiges Kollodium wird in dünner Schicht über den Asphaltgrund ausgebreitet, sodann in einer Silbernitratlösung gebadet, exponiert, mit saurer Eisenvitriollösung entwickelt und mit Cyankaliumlösung fixiert, wodurch die Farbe des Silberniederschlages hell wird. Wendet man anstatt des Kollodiums die lichtempfindlichere Bromsilbergelatine (auf einer Unterlage von schwarzlackiertem Blech) an, so wird dadurch eine kürzere Expositionszeit ermöglicht. Das Bild wird als Negativ abgegeben, erscheint aber auf dem schwarzlackierten Eisenblech in weißlicher Farbe und macht den Eindruck eines Positivs. Schon bald nach Erfindung der Photographie machte man solche Negativbilder auf schwarzlackierte Wachsleinwand (Pannotypien).

F.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 709.
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