Fettsäuren

[757] Fettsäuren, eine Reihe von organischen Säuren, welche zur Gruppe der aliphatischen Verbindungen gehören; ihre höheren Glieder können aus den Fetten gewonnen werden.

Die Fettsäuren werden eingeteilt in einbasische und mehrbasische, in gesättigte und ungesättigte- Säuren. Viele Fettsäuren kommen in der Natur in freiem Zustand oder als Ester vor. Die niederen Glieder der Fettsäurereihe sind bei gewöhnlicher Temperatur flüssig, lassen sich ohne Zersetzung destillieren, sind in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar und besitzen einen intensiv sauren Geruch. Die mittleren Glieder der Fettsäurereihe (von C4 an bis C9) zeigen einen häßlichen, ranzigen Geruch, die höheren Glieder von C10 an sind bei gewöhnlicher Temperatur fest, geruchlos und haben paraffinartige Konsistenz, sie sind in Wasser nicht mehr löslich und lassen sich unzersetzt nur unter vermindertem Druck destillieren. Zu den Fettsäuren gehören u.a. die Ameisensäure, die Essigsäure, die Propionsäure, die Buttersäure, die Palmitinsäure, die Margarinsäure, die Stearinsäure, die Behensäure, die Oelsäure, die Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäure u.s.w. – Einzelne zweibasische Säuren, z.B. die Bernsteinsäure und die Glutarsäure, sind zur Anhydridbildung geneigt, d.h. aus 1 Molekül der Säure spaltet sich 1 Molekül Wasser ab.

Mezger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 757.
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