Fettkörper

[756] Fettkörper oder aliphatische Verbindungen (zweite Hauptgruppe der organischen Körper, im Gegensatz zu den aromatischen Verbindungen [s.d.]).

Die Gruppe der Fettkörper hat ihren Namen dem Umstand zu verdanken, daß die pflanzlichen und tierischen Fette zu ihr gehören. Zwischen den Fettkörpern und den aromatischen Verbindungen besteht hinsichtlich ihrer allgemeinen Eigenschaften ein beträchtlicher Unterschied. Die Fettstoffe können als Abkömmlinge des gesättigten Kohlenwasserstoffes Methan CH4, aufgefaßt werden. Zu ihnen zählen in großen Zügen: die ein- und mehrwertigen Alkohole, Halogenalkyle, Ester, Aether, Merkaptane, Thioäther, Sulfosäuren, Amine, Nitrokohlenwasserstoffe, Phosphine, Arsine, Stibine, Wismutine, Nitrile und Isonitrile oder Carbylamine, die gesättigten und ungesättigten ein- und mehrbasischen Säuren und deren Anhydride, die Thiosäuren, Aldehyde, Ketone, Olefine und Amylene, die Stärke- und Zuckerarten, die Cyanderivate sowie die Glieder der Harnsäuregruppe u.a. Es sei noch bemerkt, daß Körper der Fettreihe auch direkt aus aromatischen Verbindungen hergestellt werden können; so bildet sich z.B. beim Durchleiten von Benzoldampf durch eine glühende Röhre Acetylen, und Brenzkatechin wird durch salpetrige Säure zu Dioxyweinsäure oxydiert.

Mezger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 756-757.
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