Gaslichtpapier

[299] Gaslichtpapier (s.a. Chlorsilbergelatine), ein mit Chlorbromsilber-Gelatineemulsion überzogenes Papier, das nach dem Kopieren unter einem Negative mit Hydrochinon, Metol oder andern ähnlichen photographischen Entwicklern entwickelt wird.

Die Chlorbromsilberpapiere werden absichtlich nur in mäßig empfindlicher Form hergestellt, so daß man in gewöhnlichen Zimmern, die mit schwachem Lampen- oder Gaslicht erhellt sind, damit arbeiten kann, während die Belichtung bei hellem, stark genähertem Gaslicht (am bellen Auerbrenner) eventuell sogar einige Minuten (bei elektrischem Bogenlicht viel kürzer) braucht. Man bedient sich dieser Chlorbrompapiere (die übrigens unter verschiedenen Namen, wie »Velox«, »Lenta«, Tulapapier u.s.w., in den Handel kommen) zur Herstellung positiver Kopien, die meistens einen wärmeren Ton zeigen als reine Bromsilberpapiere.


Literatur: Eder, Handbuch der Photographie, 5. Aufl., Bd. 3, Halle a. S. 1903; Liesegang, L.H., Chlorsilber-Schnelldruckpapier, Düsseldorf 1901.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 299.
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