Gewölbefugen

[518] Gewölbefugen, die auf den Laibungs-, Rücken- und Stirnflächen eines Gewölbes sichtbar werdenden Schnittlinien derselben mit den Lager- und Stoßflächen.

Die Lagerfugen zeigen sich auf allen drei genannten Begrenzungsflächen des Gewölbes, bilden auf der Rücken- und Laibungsfläche zur Achse oder zu den Kämpferlinien parallele[518] Linienscharen, während sie in der Gewölbestirn oder in jedem zur Achse senkrecht geführten Querschnitt ein Linienbüschel bilden, dessen einzelne Elemente auf der Wölblinie senkrecht stehen und als solche meist insbesondere »Gewölbefugen« genannt werden, da durch ihre Festlegung die Fugeneinteilung bestimmt wird. Die Stoßfugen des Gewölbes zeigen sich auf der Laibungs- und Rückenfläche als Teile der Wölblinien dieser Flächen und sind den Krümmungsverhältnissen derselben entsprechend gekrümmte Linien; s. Gewölbe.

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 518-519.
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