Heliotrop [3]

[370] Heliotrop , ein Instrument, das dazu dient, einem entfernten Punkte mittels reflektierten Sonnenlichts Lichtsignale zu geben. Dazu genügt bekanntlich ein ebener Spiegel; es kommt aber darauf an, daß der Beobachter selbst feststellen kann, wenn jener Punkt das Signal erhält.

Das älteste Heliotrop rührt von Gauß her; es besteht im Prinzip aus zwei zueinander rechtwinkligen Spiegeln, von denen der eine das Licht in das Fernrohr des Beobachters reflektiert und das Gesichtsfeld erstellt, wenn der andere das Licht nach dem anvisierten Punkte sendet. Fig. 1 zeigt, daß zwei parallele Sonnenstrahlen P1 Q1 und P2 Q2, die auf zwei zueinander senkrechte Spiegel A B und C D fallen, so reflektiert werden, daß die zurückgeworfenen Strahlen Q1 R1 und Q2 R2 parallel und entgegengesetzt gerichtet sind. Diese Tatsache bleibt bestehen, wenn auch die Strahlen nicht auf der Schnittlinie der beiden Spiegel senkrecht sind. Fig. 2 zeigt in schematischer Weise die Anordnung der Spiegel I und II, während Fig. 3 und 4 ebenfalls in schematischer Weise die Anbringung des Spiegelkreuzes vor dem Fernrohre andeuten. Auch Steinheil, Bertram u.a. konstruierten Heliotrope.

F. Meisel.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 3., Fig. 4.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 370.
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