Heronsbrunnen

[50] Heronsbrunnen, die von Heron in Alexandrien erfundene sinnreiche Spielerei, manchmal zur Bildung kleiner Springbrunnen für Blumentische benutzt, bei welcher einem Heronsball (s.d.), der als oberes Gefäß dient, die Druckluft aus einem unteren Gefäß zugeführt wird.

Das von dem Becken des Springbrunnens abfließende Wasser fließt durch ein senkrechtes Abflußrohr ins untere Gefäß, von wo die nach oben gedrängte Luft den Druck der über dem unteren Niveau stehenden Wassersäule auf das obere Niveau überträgt, so daß die Steighöhe des Springbrunnens der Druckhöhe des Wassers im Abflußrohr über dem Spiegel des unteren Gefäßes entspricht. Die Vorrichtung kann man umkehrbar machen, so daß nach Erschöpfung des Wassers im Heronsball das untere, nahezu volle Gefäß, nach oben gekehrt, nun als Heronsball funktioniert, bis alles Wasser sich wieder unten gesammelt hat; vgl. Frick-Lehmann, Physikalische Technik, I, 7. Aufl., Braunschweig 1904, S. 1393.

Aug. Schmidt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 50.
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