Heronsball

[50] Heronsball, ein teilweise mit Wasser gefülltes, luftdicht schließendes Gefäß, in welches von außen durch den Luftraum hindurch bis nahe zum Boden ein Rohr geführt wird. Wird die Luft im Gefäß verdichtet oder wird die das Gefäß umgebende Luft (unter der Luftpumpe) verdünnt, so entweicht aus dem Rohr ein Wasserstrahl.

In der Feuerspritze (Ktesibios 150 v. Chr.) wird die Luftverdichtung mittels Druckpumpen bewirkt, welche Wasser in den Heronsball hineinpumpen, dessen Funktion ist, die intermittierenden Stöße der Pumpen in kontinuierlich wirkenden Druck der elastischen Luft umzusetzen. In der Spritzflasche, wie sie in chemischen Laboratorien allgemein im Gebrauch ist, wird durch ein besonderes Rohr Luft in den Luftraum eingeblasen. Bei Springbrunnen, Weinpumpen u.a. dient ein Heronsball als Windkessel zur Erzeugung gleichmäßigen Drucks.

Aug. Schmidt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 50.
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