Luftpumpe [1]

[494] Luftpumpe hydraulische, Patent Scholl. Diese an die Druckwasserleitung anzuschließende Luftpumpe wirkt automatisch und dient

1. zur Entlüftung von Saug- und Heberleitungen, welche durch die Luftpumpe zu jeder Zeit und unabhängig vom sonstigen Pumpenbetrieb mit Wasser gefüllt und betriebsbereit gehalten werden;

2. zur Belüftung der Druckwindkessel bei Pumpwerken, wobei ein bestimmter Wasserstand im Windkessel automatisch in stets gleicher Höhe erhalten wird. Die Luftpumpe macht das Anbringen von Schnüffelventilen entbehrlich und beseitigt dadurch die mit diesem verbundenen Uebelstände (unruhigen Gang und gefährliche Stöße).

Die nebenstehende Figur zeigt einen Schnitt durch die Luftpumpe; der oben offene Schwimmer b füllt sich abwechselnd durch Ueberlauf aus dem Behälter a mit Wasser, bis er durch sein Gewicht herabsinkt, wobei er das Wasserauslaßventil f öffnet und das Druckwasserventil i freiläßt, so daß es sich durch den Druck des Druckwassers schließt; das in b befindliche Wasser fließt dann durch die Heberleitung r ab, wobei durch eintretendes Vakuum Luft aus k angesaugt wird. Sobald durch die Entleerung der Schwimmer leichter geworden ist, geht er in die Höhe, schließt das Wasserauslaßventil f und öffnet das Druckwasserventil i; das Druckwasser tritt ein, komprimiert die in dem Räume a und b befindliche Luft auf das erforderliche Maß und drückt sie durch l ins Freie oder in den Druckwindkessel. Der Schwimmer füllt sich durch das zuströmende Wasser, und das Spiel beginnt von neuem. Die hydraulische Luftpumpe Patent Scholl wird von der Firma Böckel & Co. in Mannheim angefertigt, und zwar normal in drei Größennummern.

C. Blecken.

Luftpumpe [1]
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 494.
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