Impedanz

[169] Impedanz. In einem Stromkreise mit hoher Selbstinduktion ist die Stromstärke bei Wechselstrom kleiner als bei Gleichstrom. Es hat den Anschein, als ob der Widerstand des Leiters mit hoher Selbstinduktion gegen Wechselstrom größer sei als gegen Gleichstrom. Man bezeichnet den Widerstand eines solchen Leiters als scheinbaren Widerstand oder Impedanz desselben, zum Unterschiede gegen den gewöhnlichen Widerstand, den der Leiter gegen Gleichstrom hat.

Der Widerstand wächst mit der Periodenzahl des Wechselstromes, d.h. mit der halben Anzahl der Richtungswechsel in der Sekunde. Bezeichnet n die Periodenzahl des Wechselstromes und L den Selbstinduktionskoeffizienten des Leiters, so ist dessen scheinbarer Widerstand oder Impedanz = 2√(w2 + 4π2n2L2). Dieser scheinbare Widerstand setzt sich also zusammen aus dem eigentlichen Leitungswiderstande w und dem sogenannten induktiven Widerstande, der von dem Selbstinduktionskoeffizienten L und der Periodenzahl des Stromes abhängt.

Otto Fentsch.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 169.
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