Kleindampfmaschinen

[508] Kleindampfmaschinen, gemeinsame Bezeichnung für eine größere Anzahl verschiedener Dampfmaschinensysteme von geringer Leistung (1/2, 1–5 PS.) für das Kleingewerbe, zum Betriebe kleiner Dampfboote, kleinerer Straßenfuhrwerke (Motorwagen), zum Betriebe landwirtschaftlicher Maschinen u.s.w.[508]

Hierher gehören fast alle kleineren Lokomobilen, ferner die Kleinmotoren mit Zwerg-(Klein-) kesseln, Daveys und Elzes, Friedrichs Dampfmotor, der Hofmeistersche, der Hocksche und der Lilienthalsche Motor, der Simplex- und Viktoria-Motor, der Motor von Serpollet und die große Anzahl der sogenannten rotierenden Dampfmotoren, welch letztere sich jedoch mit Ausnahme der Dampfturbinen (s.d.) nirgends Eingang zu verschaffen gewußt haben. Die Kleindampfmaschinen sind im Kampfe mit Gas-, Petroleum-, Benzin-, Elektromotoren u.s.w. überall unterlegen und haben nur noch historisches Interesse.


Literatur: Rotierende Kleindampfmaschinen, Engineer 1894, Bd. 77, S. 272; Röhrenkessel für Kleindampfmaschinen, Zeitschr. d. int. Verb. d. Dampf.-Ver. 1890, S. 159; Serpollet-Kessel, ebend. 1895, S. 267; Desgl., Portes.d. mach. 1895, Tafel 9 u. 10; Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1885, S. 745, 754; 1887, S. 680; Kleindampfmaschinen auf der Ausstellung zu München, ebend. 1888, S. 1118 u. 1136; Musil, A., Die Motoren für das Kleingewerbe, 2. Aufl., Braunschweig 1883; Knoke, J.O., Die Kraftmaschinen des Kleingewerbes, Berlin 1887; Claussen, E., Die Kleinmotoren u.s.w., Berlin 1891; Kosak, G., Motoren für Kleinindustrie, 2. Aufl., Wien 1893.

v. Ihering.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 508-509.
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