Kurbelgetriebe, sphärisches

[3] Kurbelgetriebe, sphärisches, oder konisches Kurbelgetriebe, ein in der Figur schematisch dargestellter, viergliedriger Mechanismus, dessen Glieder a, b, c, d in geschlossener Folge durch vier Drehpaarungen (s. Drehpaar) bezw. Achsengelenke Φ, F, L, A, deren Achsen sich in einem Punkt M schneiden, verbunden sind, und bei dem ein Glied, z.B. das schraffierte Glied a, als fest betrachtet wird. Denkt man sich um den Punkt M als Mittelpunkt eine Kugelfläche k beschrieben, welche die Glieder a, b, c, d schneidet, so bewegen sich die auf einer solchen Kugelfläche befindlichen Punkte der Glieder auf dieser Kugelfläche. Das Cardanische Gelenk (s. Bd. 4, S. 356) ist ein spezieller Fall des sphärischen Kurbelgetriebes. Es treten drei Hauptarten des sphärischen Kurbelgetriebes auf: 1. das sphärische Doppelkurbelgetriebe, wenn die beiden Glieder b, d sich rings um ihre festen Achsen Φ, A drehen; 2. das sphärische Schwingkurbelgetriebe, wenn das eine Glied, z.B. b, sich rings um die feste Achse Φ dreht und das Glied d nur Schwingungen um die feste Achse A vollzieht; 3. das sphärische Doppelschwinggetriebe, wenn die beiden Glieder b, d nur Schwingungen um ihre festen Achsen Φ, A vollziehen können. – Das sphärische Kurbelgetriebe kann theoretisch auch als ein sphärisches Gelenkviereck betrachtet werden.

Burmester.

Kurbelgetriebe, sphärisches
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 3-4.
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