Lichthöfe

[388] Lichthöfe, photographische.

Man unterscheidet zwei Arten von photographischer Lichthofbildung, die als Lichtsaum um helle Bildstellen erscheint. Die stärksten Lichthöfe entstehen bei der Reflexion des in die Trockenplatten eingedrungenen Lichtes von der Glasplattenrückwand (Reflexionslichthöfe). Ueberdies findet aber eine Lichtzerstreuung und seitliche Ausbreitung innerhalb des trüben Mediums der Bromsilberemulsion statt (Diffusionslichthöfe). Der Reflexionslichthof wird durch Hinterkleiden der Trockenplatten mit schwarzen oder roten Schichten, oder braunen oder roten Zwischenschichten, zwischen Glas und Emulsionsschicht bewirkt. Diffusionslichthöfe treten bei dünnen und transparenten photographischen Schichten schwächer auf [1]–[4]. Scheffer stellt die Stärke des Lichthofes durch die Ermittlung der Lichtmenge fest, die notwendig ist, um einen Lichthofsaum, um eine helle Stelle hervorzubringen. Goldberg bedient sich hierzu des Graukeilphotometers [5]. Mit Hilfe von Eder-Hechts Graukeilsensitometer (s. S. 262) stellt man ziffermäßig fest, bei welcher Lichtmenge die Lichthöfe auftreten und bei wievielfacher Beleuchtung über den Schwellenwert einer photographischen Platte eine bestimmte Plattenforte einen beginnenden Lichthof zeigt (»Schwellenwert des Lichthofes«). Lichthoffreie Platten werden mit roten oder braunen Zwischenschichten hergestellt. Manganoxydgelatine als braune Zwischenschicht für lichthoffreie Platten erhielt man am besten durch Umsetzung von Permanganat mit Manganosalzen [6].


Literatur: [1] Scheffer, Jahrb. f. Photogr. 1911, S. 242. – [2] Mees, Photogr. Korresp. 1917, S. 297. – [3] Goldberg, Ebend. 1917, S. 82. – [4] Mees u. Rawson, Ebend. 1919, S. 173. – [5] Ebend. 1910, S. 469, und 1917, S. 81. – [6] Lüppo-Cramer, ebend. 1917, S. 339; Kolloidzeitschr., Nov. 1916.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 388.
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