Molybdänsäureanhydrid

[475] Molybdänsäureanhydrid (Molybdäntrioxyd) Mo3 wird durch Rösten von Molybdänglanz (MoS2) als weiße amorphe, beim Erhitzen sich gelb färbende Masse erhalten, welche bei Rotglut schmilzt und dann sublimiert.

Das geglühte Anhydrid löst sich in Wasser und Säure kaum, dagegen löst sich nichtgeglühtes leicht in Salz- und Salpetersäure. In Alkalien ist es leicht löslich unter Bildung der entsprechenden Salze, aus deren Lösungen Salzsäure einen weißen kristallinischen, in überschüssiger Salzsäure löslichen Niederschlag von Molybdänsäure H2MoO4 fällt. Außer von dieser normalen Säure leiten sich andre Salze von verschiedenen Polysäuren ab. – Mit Phosphorsäure bildet die Molybdänsäure die Phosphormolybdänsäure H3PO4 + 12 MoO3 + H2O, die mit Ammoniak und organischen Basen Verbindungen eingeht. Der gelbe kristallinische Niederschlag, der in salpetersäurehaltigen Lösungen von Phosphorsäure auf Zusatz von Ammoniummolybdat bei schwachem Erwärmen entsteht, dient zum Nachweis der Phosphorsäure.

Rathgen.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 475.
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