Natriumsulfat [2]

[479] Natriumsulfat, Na2SO4. – Neu sind folgende Verfahren:

Bisulfatverfahren mit Dauerbetrieb nach den D.R.P. Nr. 186398, 238570, 261411, 265045 (und Auslandspatente). Es geht von Kochsalz und Schwefelsäure aus. In der bis auf etwa 300° geheizten Retorte verbleibt fortwährend ein Teil des geschmolzenen Bisulfates, indem nur ein dünner Strahl davon fortwährend vom Boden aus abläuft, was dessen kleinstückiges Erstarren ermöglicht. Gleichzeitig werden ununterbrochen Kochsalz und Schwefelsäure in die Retorte eingebracht, wo sie, mit dem oberen Teil des geschmolzenen Bisulfates sich vermengend, gemäßigt aufeinander reagieren und einen ununterbrochenen, gleichmäßigen Salzsäuregasstrom (80–90%ig) liefern. Das entgehende Bisulfat (NaHSO4) enthält 28–30% SO3: Die gewonnene Salzsäure ist sehr rein [1].

Bisulfatverfahren im Feinkalzinier-Handofen mit zeitweisem Betrieb. Es geht vom Bisulfat aus. Auf flachem Herd mit ganz gleichmäßiger Beheizung wird das Gemenge von gemahlenem Bisulfat und Kochsalz aufgebracht und mit leichtem Rechen ausgebreitet. Nach zweistündigem Erhitzen im geschlossenen Ofen wird einmal durchgekrückt[479] (»durchgestoßen«); die ganze Erhitzungsdauer beträgt sechs Stunden. – Dasselbe Verfahren mit Dauerbetrieb wird ausgeübt im mechanischen Sulfat-Feinkalzinierofen aus hochfeuer- und säure–. festem Guß unter Beheizung durch Druckgasfeuerung [1].


Literatur: [1] K.H. Küster, Chemiker-Ztg., Jahrg. 1919, Nr. 55, S. 249.

Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 479-480.
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