Ozobromdruck

[787] Ozobromdruck, ein von Manly erfundenes photographisches Kopierverfahren.

Es besteht darin, daß ein photographisches Silberbild, am bellen ein Bild auf Bromsilbergelatinepapier, mit einem in sogenannter Ozobromlösung getränkten Pigmentpapier zusammengequetscht wird; die Ozobromlösung besteht der Hauptsache nach aus Ferrocyankalium, Bromkalium und Kaliumbichromat. Die innig zusammengepreßten Papiere reagieren derartig aufeinander, daß das Ferrocyankalium im Kontakt mit dem metallischen Silber Ferrocyansilber und Ferrocyankalium bildet, welche sekundär das Bichromat zu Chromoxyd reduzieren, wodurch Gerbung der Gelatine des Pigmentpapiers an den Bildstellen erfolgt. In warmem Wasser erfolgt die Entwicklung des Pigmentbildes, welches auf eine andre Unterlage übertragen werden kann. Das Verfahren kann auch zu eigenartigen Bromsilberpigmentvergrößerungen nutzbar gemacht werden.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 787.
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