Papierröhren

[8] Papierröhren, namentlich zur Umhüllung von Dampfröhren und bei Kältemaschinen, auch zum Isolieren, bestehen aus Papier, Pappe und Papiermasse.

Aus Papier findet die Erzeugung gewöhnlich durch spiralförmiges Aufwickeln von Papierstreifen auf einen expandierbaren Dorn so statt, daß sich Windung genau an Windung[8] legt. Es werden mindestens drei solche Streifen übereinander gewickelt, von welchen nur der mittlere mit Klebstoff versehen ist. In ähnlicher Weise erhält man Röhren, wenn man eine der Röhrenlänge entsprechend breite Papierbahn durch Asphalt oder flüssigen Steinkohlenteer hindurchzieht und auf einen Dorn aufwickelt. Diese Röhren werden sodann auf einer mit Sand bestreuten Tafel gewälzt und mit einem dicken Asphalt- oder Teeranstrich versehen. Aus Pappe werden Röhren in ähnlicher Weise wie Blechröhren in einer Biegemaschine hergestellt, die der Blechbiegemaschine vollkommen gleicht. Die Kanten der so gebogenen Pappetafel werden abgeschrägt, übereinander gelegt und durch ein Klebmittel verbunden. Die Herstellung aus Papiermasse wird entweder durch Einpressen dieser in eine Röhrenform oder durch Uebereinanderwickeln dünner Papiermasseschichten bewirkt.


Literatur: Papierztg. 1893, S. 2594; Dinglers Polyt. Journ., Bd. 286, S. 154.

Kraft.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 8-9.
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