Papiersäcke, -düten oder -beutel

[9] Papiersäcke, -düten oder -beutel, welche in den Kaufläden in großen Mengen zur Verpackung und Umhüllung pulverförmiger oder kleindimensionierter Gegenstände oder Produkte in Verwendung kommen, werden meist aus einem minderwertigen, aber doch seiten, widerstandsfähigen, naturfarbigen oder gefärbten Papier entweder durch Hand- oder durch Maschinenarbeit hergestellt.

Da es sich hierbei immer um die Bildung eines an einer Stelle offenen, an allen andern Seiten geschlossenen Hohlraumes handelt, der durch Zusammenfalten des Papiers und Verkleben an den Kanten zur Ausführung kommt, werden die hierzu notwendigen Papierblätter in der entsprechenden Form und Dimension mit den Verklebungslappen aus einem Stoß von Papierbogen in größerer Anzahl gleichzeitig mittels einer PapierschneidmaschineDütenschneidmaschine – ausgeschnitten, entsprechend zusammengebogen, an den Verklebungslappen mit Klebestoff bestrichen und zusammengeklebt. – Bei der Herstellung durch Maschinen wird entweder ebenfalls in dieser Weise vorgegangen und die schon entsprechend vorgeschnittenen Papierblätter werden in der Maschine gefaltet, an den Lappen mit Klebestoff versehen und schließlich verklebt, oder das Papier wird in Rollenform in die Maschine gebracht, von dieser ununterbrochen abgewickelt, an einer Kante fortlaufend mit einem Streifen Klebestoff bedruckt, zu einem Schlauch so gefaltet, daß der mit Klebestoff versehene Rand unter den andern zu liegen kommt, während des Durchlaufens durch ein Walzenpaar verklebt, dann erst so abgeschnitten, daß ein Bodenlappen entsteht und dieser dann durch Falten, Bestreichen mit Klebestoff, Umbiegen und Aufdrücken zum Schließen gebracht. – Die Fabrikation hat sich namentlich im Maschinendetail weiter vervollkommnet. Düten-, Falz-, Druck- und Klebemaschinen liefern die Aktiengesellschaft für Kartonnageindustrie in Dresden; Tellschow, Berlin; Jepsen, Flensburg; Fischer, Elberfeld u.s.w. S.a. Kreuzbodenbeutel.


Literatur: Thümmes, Fabrikation v. Maschinendüten, Papierztg. 1906, S. 3116.

Kraft.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 9.
Lizenz:
Faksimiles:
9
Kategorien: