Papierstoffgarne

[15] Papierstoffgarne werden durch das Zusammendrehen von schmalen Papierstoffstreifen auf Spinnmaschinen gewonnen.

Entweder nimmt man die Streifen aus fertigen Papierbahnen, die in schmale Streifen zerrissen oder zerschnitten werden (Bindfäden der Japaner, Xylolingarne), oder es wird durch besondere Vorrichtungen die noch feuchte Papierbahn auf dem Papiermaschinensiebe in schmale Streifen zerlegt, die entweder durch Würgelung gerundet oder, nachdem sie auf Sammelrollen aufgewickelt sind, feucht versponnen werden (Licella, Silvalin, Zellstoffgarne). Die Papierstoffgarne werden zu Teppichen, Matten, Säcken und Gegenständen verarbeitet, die nur im trockenen Zustande größeren Inanspruchnahmen ausgesetzt sind. Eingehenderes über Herstellung, Eigenschaften und Verwendbarkeit der Papierstoffgarne vgl. E. Pfuhl, Papierstoffgarne, Riga 1904.

E. Müller.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 15.
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