Paradoxon von Ferguson

[25] Paradoxon von Ferguson ist ein Umlaufgetriebe, von dem Erfinder »Mechanical paradox« genannt, der dasselbe zur Veranschaulichung der Erdstellungen gegen die Sonne und der Veränderung der Mondbahnlage gegen die Ekliptik und die parallel bewegte Erdachse verwendet hat.

In untenstehender Figur befindet sich auf dem festen Fuß F eines in Aufriß und Grundriß dargestellten Umlaufgetriebes (s.d.) ein Zahnrad 1 befestigt, und ferner rotiert um eine Achse dieses Fußes der Arm 0. Dieser Arm 0 trägt eine Achse mit dem Zahnrade 2 und eine Achse mit den drei koaxialen Zahnrädern 3', 3'', 3'''. Das Zahnrad 2 greift in das ruhende Zahnrad 1 und zugleich in die drei koaxialen Zahnräder 3', 3'', 3'''. Das Zahnrad 1 sowie das Zahnrad 3'' ist mit einer Anzahl z Zähnen versehen; ferner ist das Zahnrad 3' mit z + 1, das Zahnrad 3''' mit z – 1 Zähnen versehen. Sind nun an diese Zahnräder die im Grundriß gleich bezeichneten Zeiger 3', 3'', 3''' angebracht, die auf den betreffenden Radachsen befestigt sind, so wird bei Drehung des Armes 0 der Zeiger 3'' in allen Lagen zu sich parallel bleiben; dagegen werden sich aber die Zeiger 3', 3''' im entgegengesetzten Sinne in bezug auf den Zeiger 3'' drehen. Infolge dieser Bewegungsvorgänge, die wegen der scheinbaren Gleichheit der drei Zahnräder 3', 3'', 3''' nicht erwartet werden, hat man dieses Umlaufgetriebe das Paradoxon von Ferguson genannt.


Literatur: Ferguson, J., Select mechanical exercises, sec. edit., London 1778, S. 44; ferner mitgeteilt in Burmester, Lehrbuch der Kinematik, Bd. 1, S. 496, Leipzig 1888.

Burmester.

Paradoxon von Ferguson
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 25.
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