Photometrie (optische

[606] Photometrie (optische. Die Anwendung des Selens zu absoluten Messungen hat sich als untunlich erwiesen, dagegen kann dasselbe mit gewissem Vorteile zu relativen Messungen Verwendung finden. Voraussetzung der Messung ist, daß die Farbe der zu vergleichenden Lichtquellen nahezu gleich ist.

Bei dem für diesen Zweck von E. Presser gebauten Photometer wird mittels eines, rotierenden Spiegels die Selenzelle abwechselnd mit dem Lichte der zu vergleichenden Lichtquellen bestrahlt. Es entstehen dadurch in der Gleichstromleitung der Selenzelle Impulse, welche mittels eines Transformators von der Gleichstromkomponente befreit werden. Die sekundären Transformatorströme werden durch einen synchron mit dem Spiegel rotierenden Kommulator gleichgerichtet, in den gleichgerichteten Stromkreis ist ein Galvanometer geschaltet, welches bei Lichtgleichheit auf den Nullpunkt einspielen muß. Die Lichtgleichheit wird durch Verschiebung der Lichtquellen eingestellt.

Eine besondere Art technischer Photometer sind die sogenannten Glühlampenprüfer, welche zur raschen Bestimmung der Helligkeit, des Wattverbrauches von Glühlampen mit für praktische Zwecke genügender Genauigkeit dienen. Hierher gehört das Betriebsphotometer von Herrmann, die Glühlampenprüfer von Hartmann-Braun und Siemens & Halske.

Glühlampenprüfer, welche direkt den spezifischen Wattverbrauch der Lampe angeben, wurden von Hyde und Brooks sowie von Everett Edcumbe & Co. gebaut. Das Prinzip beruht darauf, daß durch Verschiebung der Lampe gleichzeitig der Nebenschlußwiderstand des Wattmeters variiert wird.


Literatur: Uppenborn-Mormsch, Lehrbuch der Photometrie, Oldenburg, München und Berlin 1912.

v. Schrott.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 606.
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