Pol- oder Klemmenspannung

[176] Pol- oder Klemmenspannung, die Spannungsdifferenz (Potentialdifferenz) zwischen den Polen (Klemmen) von Elektrizitätserzeugern, z.B. Elementen, Dynamomaschinen.[176]

Die Beziehungen der Klemmenspannung zur elektromotorischen Kraft (s. Galvanismus) ergeben sich aus folgender Betrachtung. Fließt ein Strom durch einen Leiter, so geht hierbei Spannung verloren, und dieser Spannungsverlust (Volt) ist gleich dem Produkte aus der Stromstärke (Ampère) und dem Widerstande des betreffenden Leiters (Ohm). Die Spannung an den Klemmen eines Elektrizitätserzeugers kann daher während der Stromlieferung nicht gleich seiner elektromotorischen Kraft sein, da der Strom, bevor er an die Pole gelangte, den inneren Widerstand überwinden mußte, wodurch ein Spannungsverlust entstand. Die Spannung an den Polen, die sogenannte Klemmenspannung, ist somit bei einem stromgebenden Element oder einer Dynamo kleiner als die elektromotorische Kraft, und zwar kleiner um den Spannungsverlust im Innern (Produkt aus der Stromstärke und innerem Widerstand). Ist z.B. die elektromotorische Kraft einer Dynamomaschine = E, ihr innerer Widerstand = w, die Klemmenspannung = e, die Stromstärke = i, so ist e = E – i w.


Literatur: Heinke und Ebert, Handbuch der Elektrotechnik, Leipzig 1902; Holzt, Schule des Elektrotechnikers, Leipzig 1908.

Holzt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 176-177.
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