Probierhähne

[246] Probierhähne dienen neben den Wasserstandsgläsern zur Untersuchung eines Dampfkessels auf seinen Wasserstand. Man wendet gewöhnliche Auslaufhähne,[246] je einen in der Höhe des niedrigsten, mittleren und höchsten Wasserstandes, an. Unter den Ausflüssen bringt man meist am oberen Ende trichterförmig erweiterte Abflußrohre an, welche das ausfließende Wasser nach einem für alle drei Hähne gemeinschaftlichen Abflußrohr leiten.

Alle Probierhähne und -ventile müssen so eingerichtet sein, daß man sie während des Betriebes durchstoßen kann, um etwaige Ansätze von Schmiere, Schlamm oder Kesselstein zu entfernen. – Fig. 1 zeigt einen solchen gewöhnlichen Probierhahn, an dessen vorderem Ende sich eine kleine Vierkantschraube befindet, nach deren Abschrauben der Hahn in gerader Richtung mittels eines Drahtes u. dergl. durchstoßen werden kann. In Fig. 2 ist ein Probierventil mit Gummi-, Blei- oder Vulkanfiberdichtung und Hebelbelastung dargestellt, welches durch bloßes Anheben des Belastungshebels geöffnet wird. Fig. 3 zeigt ein von Grabau konstruiertes Probierventil mit schrägstehendem Kegelventil und abnehmbarem Ausfluß, nach dessen Entfernung das Ventil im Betrieb durchstoßen werden kann. Ein Probierventil mit auswechselbarer Vulkanfiberdichtung zeigt D.R.P. Nr. 53765, worauf wir verweisen.

v. Ihering.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 246-247.
Lizenz:
Faksimiles:
246 | 247
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika