Propeller [2]

[618] Propeller in der Luftschiffahrt. – Das Grundprinzip für die Erzeugung jeglichen Vortriebs in der Luft besteht in der Ausnutzung der Trägheitskraft derselben.[618]

Diese Trägheitskräfte können nun auf dreierlei Arten hervorgebracht werden, nämlich 1. durch Erzeugung eines nach hinten gerichteten gleichförmig beschleunigten Luftstromes, 2. durch Strahlungsdruck, d.i. der Rückstoß einer von einer Strahlungsquelle ausgesandten elastischen Wellenenergie, und 3. durch den Bewegungswiderstand der Luftmengen, die von einem flügelartigen Körper bei seiner ruckförmigen Bewegung mitgerissen werden, wie es für alle Schwingen- und Segelradflugzeuge in Frage käme. Die unter 2. und 3. erwähnten Möglichkeiten haben bisher keinerlei praktische Bedeutung erlangen können; ebensowenig bei 1. die Versuche, diese Reaktion durch einen hochgespannten Rückstrom von großer Geschwindigkeit, aber kleinem Querschnitt zu erreichen. Es werden bis jetzt nur die Schraubenpropeller (s. Luftschrauben. S. 499) benutzt, die einem Luftstrom von verhältnismäßig großem Querschnitt eine geringe Geschwindigkeit erteilen.

Béjeuhr.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 618-619.
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