Rüttelsieb

[529] Rüttelsieb (Abreiter, Absauberer), ein flaches Sieb, meist in etwas geneigter Lage, das am höheren Ende das zu sichtende Gut empfängt, das Feine durchfallen und das Grobe am Ende übergehen läßt.

Die Rüttelbewegung kann in verschiedener Weise erzeugt werden. Entweder steht das Sieb auf Blattfedern (elastischen Holzstäben) oder hängt an solchen (oder auch an gelenkigen Hängestangen), oder es ist auf Rädern oder Rollen gelagert, und die Bewegung erfolgt durch einen Krummzapfen mittels einer kürzeren oder längeren Pleuelstange. Trifft man die Anordnung so, daß das Sieb bei der Mittelstellung des Krummzapfens durch die Federn oder Hängestangen nicht in der höchsten oder tiefsten Lage gehalten wird, so tritt eine einseitige Wurfwirkung auf das Sichtgut ein, welche zum Fördern desselben von einem Siebende zum andern auch bei wagerechter Lage der Siebfläche dienen kann. – Eine andre Bewegungsweise ist die, dem Siebe eine quer zu seiner Neigung liegende Drehachse zu geben und das andre Ende durch einen Dreischlag oder ähnliche Rüttelvorrichtungen in senkrechte Erschütterung zu versetzen.

Arndt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 529.
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