Schachtmessung

[587] Schachtmessung (vgl. a. Schachtlotung, Anschlußmessung [1], [2]). Im weiteren Sinne versteht man unter Schachtmessungen alle Messungen im Schachte zum Zusammenschlüsse der Messungen auf verschiedenen Sohlen und deren Anschluß an die Tagesmessung. Im engeren und eigentlichen Sinne bezeichnet man mit Schachtmessung die Schachtteufenmessung zur Bestimmung der Höhenunterschiede der verschiedenen Abbausohlen und damit zur Festlegung der Meereshöhe der Festpunkte in den verschiedenen Sohlen einer Tiefbauanlage.

Zur Schachtteufenmessung verwendet man Meßdrähte, die man über ein Meßrad gehen läßt, oder die man durch Abschnüren beim Aufziehen stückweise mißt. Meist jedoch verwendet man das Stahlmeßband. Man schlägt in die Schachtzimmerung senkrecht untereinander, innerhalb Meßbandlänge, Nägel ein und mißt mit dem Bande von Nagel zu Nagel. Zur Vereinfachung des etwas umständlichen Verfahrens benutzt man neuerdings besondere Schachtmeßbänder von beträchtlicher, bis zu mehreren hundert Metern Länge. Für genauere Messungen hat man dann außer dem Temperatureinflüsse auch die Längung der Stahlbänder durch Eigengewicht zu berücksichtigen [3].


Literatur: [1] Brathuhn, Lehrb. d. Markscheidekunst, 4. Aufl., Leipzig 1908. – [2] Uhlich, Lehrb. d. Markscheidekunde, Freiberg 1901. – [3] Haußmann, Beiträge zur Theorie des Stahlmeßbandes, Mitt. a. d. Markscheiderwesen, Neue Folge, Heft 4, Freiberg 1902.

Haußmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 587.
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