Sichterei

[99] Sichterei, in der Müllerei derjenige Vorgang (und zugleich diejenige Abteilung der Mühle), durch den (bezw. in welcher) die Trennung der durch die Zerkleinerung entziehenden Produkte von verschiedener Art und Feinheit erfolgt.

Je nach dem besonderen Zwecke, dem die Siebvorrichtungen dienen, führen sie besondere Namen. So dient z.B. der Blau- oder Pollmehlsichter für die Absonderung des schlechten, Mehles der ersten Schrotung, die Vor- oder Schrotsichter trennen das für die nächste Schrotung bestimmte Material von den Grieß-, Dunst- und Mehlteilen, die Grießsichter und Grießsortierer stehlen und sortieren die entstandenen Grieße, ebenso die Dunstsichter die Dunste; die Mehlsichter scheiden das Mehl aus, die Auflössichter verrichten ihre Wirkung im Auflösprozeß, die Ausmahlsichter bearbeiten die in der Ausmahlung fallenden Produkte u.s.w. Hinsichtlich der Konstruktion unterscheidet man flache Siebe, deren bei weitem wichtigste Art die Plansichter(s.d.) bilden. Vier- bis achteckige, mit einer Bespannung (s.d.) umkleidete Siebkörper, die in. langsame Umdrehung versetzt werden, nennt man Zylinder, ihre hölzernen Gehäuse Zylinderkisten. Nachdrücklicher in der Wirkung als diese sind die Zentrifugalsichtmaschinen (s.d.). Eine Abart der Zylinder bilden die Rundsichter (s.d.); vgl. a. Mehlfabrikation.

Arndt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 99.
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