Siderographie [1]

[99] Siderographie, die Stahlstecherei oder Stahlätzerei zur Gewinnung von Druckformen.

Der Stahlstich, der analog dem Kupferstiche in verschiedener Weise (s. Kupferstecherkunst) auf weichen, nachträglich zu härtenden Stahlplatten vorgenommen werden kann, wird heute nur sehr seiten benutzt. Dagegen wird die Stahlätzerei (in Strich- und Halbtonmanier, vgl. Klischee und Pressendruckverfahren, photographische) zur Erzeugung von Druckplatten für einzelne der modernen Tiefdruckschnellpressen häufig angewendet. Es dienen hierbei der Autotypie (s.d.) und Phototypie (s.d.) ähnliche, modifizierte Verfahren (vgl. a. Aetzen). Prägeplatten erzeugt man mittels Stahlgravure (Stahlschnittes). Beim Banknotendrucke (s.d.) verwendet man von der Originalkupferplatte mittels Galvanoplastik (s. Elektrotypie) gewonnene Eisenklischees.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 99.
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