Spiritusfabrikation [2]

[741] Spiritusfabrikation. – W. Kiby bestätigt anderweitige Angaben über Alkoholausbeuten aus den Ablaugen der Sulfitcellulosefabrikation.

Da der Alkoholgehalt der Laugen nur 0,8% beträgt, so werden die Destillationskosten sehr hoch. Unter den jetzigen Steuerverhältnissen hat das Verfahren für Deutschland keine Aussicht auf Einführung. Zu denselben Folgerungen kommt Foth in einem Artikel über Gewinnung von Spiritus aus Holzabfällen und Sulfitablaugen.[741]

Simonin und Jean wollen Alkohol aus Seegras und Tangen gewinnen. Die Pflanzen werden erst mit Süßwasser gewaschen und mit Phosphorsäure unter Druck gedämpft. Nachdem Neutralisieren mit Calciumcarbonat wird filtriert und das Filtrat zur Gärung gebracht.

Haury schildert die Gewinnung von Alkohol aus Korinthen, die zwecks Stabilisierung des Preises nicht für Genußzwecke bestimmt sind. Die Schlempe wird auf Weinsäure verarbeitet. Im Rückstand verbleibt Malonsäure. Aus 100 kg Korinthen werden 28,5–32 l Alkohol und 2,5–2,8 kg weinsaurer Kalk gewonnen.


Literatur: Jahrbuch der Chemie 1911.

Mezger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 741-742.
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