Spiritusverdampfer

[214] Spiritusverdampfer in der Gasindustrie.

Zur Verhütung des Verstopfens der Rohrleitungen und Laternen durch Gefrieren der sich aus dem Gase niederschlagenden Flüssigkeiten werden nach dem patentierten Verfahren von J. Bueb dem Gase beim Austritt vom Stadtdruckregler in das Hauptrohr Spiritusdämpfe zugeführt. Denaturierter, 92–95 prozentiger Spiritus wird aus dem Transportfaß in einen kleinen hochstehenden Behälter gepumpt und aus diesem durch einen mit Meßzylinder versehenen Zuflußregler dem Verdampfer zugeführt. Letzterer besteht, wenn mit Dampf geheizt wird, aus einem oder mehreren doppelwandigen Rohren, in welchen Dampf und Spiritus einander entgegenströmen, bei kleinen Anlagen aus einfachen, durch Gas geheizten Rohren, die dann mit Rücksicht auf die Feuergefährlichkeit der offenen Flamme in einem Nebenraum aufgestellt werden müssen. Je nach dem Kältegrad der Außenluft sind für 1 cbm Gas 4–8 g Spiritus erforderlich.


Literatur: Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung 1895, 1896, 1900, 1903 an diversen Stellen; Uebersicht über neuere Apparate für das Gas- und Wassersack, von der Berlin-Anhalt. Maschinenbau-Akt.-Ges. 1909.

Schaar.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 214.
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